Christian Gottlieb Dolst (1740-1814)

Miniaturmaler, Inspektor Kupferstichkabinett Dresden

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Grabmal von Christian Gottlieb Dolst um 1920, Deutsche Fotothek Dresden.
Lebensdaten:

geboren: 10. April 1740 in Dresden

gestorben: 3. Juli 1814 in Dresden

Vater: Gottlieb Augustin, Generalakzise Inspektor (1712-1796); Mutter: Anna Rosine geb. ?? (1715-1796)
Ehefrau: Juliane Wilhelmine geb. Renner (1750-1835)
Geschwister: Gottlieb Augustin geb.1738, Christian Friedrich geb. 1741,
Christiana Juliana geb. 1754, Carl Gottlob geb. 1756
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)1

Schulausbildung/Studium:

Dolst absolvierte eine Ausbildung in Wissenschaften und Sprachen mit dem Ziel eines Gelehrten, parallel erlernte der die Grundlagen der Malerei.2 Ab 1755 wandte er sich vollständig der Malerei zu. Er wurde Schüler des Hofminiaturmalers Göbel in Dresden. Göbel nahm ihn als Schüler mit nach Warschau, wo sich zu dem Zeitpunkt kriegsbedingt der Dresdner Hof aufhielt, dort hielt er sich bis zum Ende des Siebenjährigen Krieges im Jahr 1763 auf.

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Christian Gottlieb Dolst, Die Gattin des Künstlers, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister.
Beruf:
  • 1764: Anstellung an der neu gegründeten Kunstakademie in Dresden als Miniaturmaler3
  • Nach anderer Quelle verwaltete er auch Unterrichtsmaterialien und die Unterrichtsvorlageblätter, zumeist Kupferstiche.4
  • zeitweise Arbeit in St. Petersburg/ Russland
  • 1794: Inspektor des kurfürstlich-königlichen Kupferstich-Kabinetts
  • Keller schrieb 1788: „Er ist an mehreren Höfen als einer der geschicktesten Miniaturmaler bekannt.“5
Wissenswertes:

Reisen nach Wien (1771), Prag, Berlin und St. Petersburg, ab 1788 dauerhafte Niederlassung in Dresden.
Dolst war seit 1772 aktiv in der Freimaurerloge „ Zu den Drey Schwertern und den Wahren Freunden“6, zeitweise als Zeremonienmeister7.

Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:

Wilsdruffer Gasse 201 bzw. 2028

Grabmal:

Grabmal D14/01 für den Vater des Künstlers, später für ihn und Ehefrau,

Römischer Rundaltar, Aufsatz Urnenvase mit 2 Widderköpfen, in dieser Form solitär, künstlerisch von unbekannter Hand. Das Grabmal wurde 2022 teilrestauriert.

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Christian Gottlieb Dolst, Bürgermeister Heyme, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister.
Eigene Werke:
  • Porträt Graf Camillo Marcolini, 1783, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister
  • Kaiserin Katharina II. von Russland, 1790, ebd.
  • Prinz Maximilian von Sachsen, 1792, ebd.
  • Altes Haus, am See gelegen, 1794, Tusche, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett
  • Kupferstecher Johann Adolph Darnstedt, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister
  • Kopf eines alten Mannes, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett9
  • Bürgermeister Heyme, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Gal.-Nr. M 20 (Heyme war Bürgermeister 1747-1823, trat 1814 zurück und war der Vermieter von Dolst)
Quellen/Literatur:
  • Anke Fröhlich, Artikel: Christian Gottlieb Dolst, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, https://saebi.isgv.de/biografie/22332 [Zugriff 19.4.2024].
  • Ueber die Gemäldeausstellung in Dresden vom 5ten März ißtlaufenden Jahres 1767, in: Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste 4/1767, H. 1, S. 176.
  • H. Keller, Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern, Dresden 1788, S. 39.
  • J. G. A. Klaebe (Hg.), Neuestes gelehrtes Dresden, Leipzig 1796, S. 30, 192.
  • C. J. G. Haymann, Dresdens theils neuerlich verstorbne theils ietzt lebende Schriftsteller und Künstler, Dresden 1809, S. 372.
  • M. Wiessner, Die Akademie der Bildenden Künste zu Dresden von ihrer Gründung 1764 bis zum Tode von Hagedorns 1780, Dresden 1864, S. 42, 90.
  • K. Woermann, Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden, Dresden 71908, S. 893-896.
  • E. Lemberger, Die Bildnis-Miniatur in Deutschland von 1550 bis 1850, München 1909, S. 163-175.
  • M. Altner, Dresden, Dresden 1990, S. 120. – DBA I, II.
  • J. G. Meusel, Teutsches Künstlerlexicon oder Verzeichnis der jetztlebenden teutschen Künstler, Bd. 1, Lemgo, 21808, S. 177.
  • Thieme/Becker, Bd. 9, Leipzig 1999, S. 396.

Von Matthias Voigt


  1. Kirchliche Wochenzettel, digital über Ancestry. ↩︎
  2. H. Keller, Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern, Dresden 1788, S. 39. ↩︎
  3. Ebd. ↩︎
  4. Anke Fröhlich, Artikel: Christian Gottlieb Dolst, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, https://saebi.isgv.de/biografie/22332 [Zugriff 19.4.2024]. ↩︎
  5. H. Keller, Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern, Dresden 1788, S. 39. ↩︎
  6. Peuckert, Die ger. nd vollk. Johannisloge zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute, 1883, S. 248. (Hinweis: Mitglied Nr. 410, eine Nr. vor Hofkapellmeister Naumann) ↩︎
  7. Verzeichnis der Brüder … St. Johannis Logen zu den Drey Schwerdtern und Wahren Freunden, Dresden 1805, S. 1. ↩︎
  8. Dresdner Adressbücher, Jge. 1799 und 1810. ↩︎
  9. Anke Fröhlich, Artikel: Christian Gottlieb Dolst, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, https://saebi.isgv.de/biografie/22332 [Zugriff 19.4.2024]. ↩︎