Der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, bewahrt Dresden einen der authentischsten historischen Friedhöfe Deutschlands. Eingeschlossen von hohen Sandsteinmauern und der mit kunstvollem Gitterwerk gestaltenden barocken Camposantoanlage erstreckt ein über zwei Jahrhunderte gewachsener Grabmalbestand.
Seit der Friedhofsschließung 1876 wurden nahezu keine Änderungen vorgenommen, so dass hier die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Die etwa 1800 in großer Formenvielfalt gestalteten Grabmale aus Elbsandstein erzählen von der Geschichte der Residenzstadt Dresden und ihrer Einwohner.
Dank Förderung als National wertvolles Kulturdenkmal konnte das historische Erscheinungsbild des Friedhofes nach Jahren des Verfalls und Vandalismus wiederhergestellt und die gestaltprägenden Grabmale konservatorisch gesichert werden.
Der Förderverein Eliasfriedhof Dresden e.V. bemüht sich um den Erhalt und die historische Aufarbeitung dieses Kleinods. Er öffnet von April bis Oktober regelmäßig zu Führungen und Veranstaltungen und ab dem 11.4.2025 bis 31.10.2025 auch jeden Freitag (außer Karfreitag) von 14-18 Uhr die ansonsten geschlossenen Friedhofstore.
Nächste Termine
Friedhofsfreitag: Immer freitags von 14-18 Uhr geöffnet
11. April - 31. OktoberSpuren der Zeit. Geführter Rundgang über den Eliasfriedhof
20. Juli 11:00 - 13:00Spuren der Zeit. Geführter Rundgang über den Eliasfriedhof
2. August 17:00 - 19:00Themenführung: Was die Steine erzählen. Grabmalsymbole und ihre Geschichte(n) auf dem Eliasfriedhof
9. August 17:00 - 19:00Spuren der Zeit. Geführter Rundgang über den Eliasfriedhof
17. August 11:00 - 13:00
Aktuelles
Ausstellung zum Verleger und Stifter Justus Friedrich Güntz (1801-1875) auf dem Eliasfriedhof öffnet am 11. Juli 2025
Am 11. Juli 2025 jährt sich der Todestag des Dresdner Stifters und Verlegers Justus Friedrich Güntz zum 150. Mal. Die Familie Güntz besaß einst eine imposante Familiengruft auf dem Eliasfriedhof, die nach der Schließung des Friedhofs zusehends zerfiel und schließlich durch die Bombardierung Dresdens 1945 zerstört wurde und 2015 mit den Originalteilen wiedererrichtet werden konnte. In dieser Gruft präsentieren wir eine Ausstellung, die an das Leben und Wirken ihres bekanntesten Familienvertreters und ausgewählter Verwandter erinnert. Der studierte Rechtsanwalt Justus Friedrich Güntz erlangte weitreichende Bekanntheit als Verleger des „Dresdner Anzeigers“ – der wichtigsten Dresdner Zeitung im 19. Jahrhundert. Der Dresdner stellte mit seiner Güntz-Stiftung der Stadt die finanziellen Mittel zur Verfügung, um Arme zu unterstützen, zahlreiche Bauvorhaben umzusetzen und Kunstwerke im öffentlichen Raum aufstellen zu lassen.
Die Ausstellung „Zum Besten der Stadt“ beleuchtet am authentischen Ort das wechselvolle Leben und Wirken des Wohltäters Justus Friedrich Güntz. Sie blickt auch auf seine Familie und die Geschichte der Familiengruft. Schließlich erinnert sie mit der Güntz-Stiftung an ein Kapitel der Dresdner Stadtgeschichte, das sich bis heute ins Stadtbild eingeschrieben hat.
Wir laden Sie bei musikalischer Umrahmung durch das Vokalensemble „Vorsicht Seriös“ herzlich zur Eröffnung der Ausstellung am 11. Juli 2025, 17 Uhr, auf den Eliasfriedhof ein. Im Anschluss an das Eröffnungsprogramm findet ein kleiner Empfang statt.
Die Ausstellung wird ab dem 11. Juli immer zu den Friedhofsöffnungen, etwa zu Führungen und Sonderveranstaltungen, sowie freitags von 14-18 Uhr zu sehen sein.
„Fräulein aus Hannover – das Übrige unbekannt“ – Die Wiederentdeckung der Schriftstellerin Adelheid Reinbold (1800-1839)
Am Samstag, d. 14. Juni 2025 findet um 17 Uhr eine besondere Veranstaltung auf dem Eliasfriedhof statt, die die heute weitgehend vergessene Schriftstellerin Adelheid Reinbold (1800-1839) anlässlich ihres 225. Geburtstags ehrt.
Zu ihren Lebzeiten war sie im Dresdner Salon und Literaturkreis des berühmten Dichters Ludwig Tieck eine vertraute und geschätzte Gesprächspartnerin. Aber auch in diesem illustren Kreis war ihr künstlerisches Schaffen nicht bekannt, da sie ihre Texte unter dem Pseudonym Franz Berthold veröffentlichte und über ihre literarische Tätigkeit schwieg. Eine biografische Lesung führt am Samstag durch ihr wechselvolles Leben, ergänzt und vertieft mit Auszügen aus Novellen, Romanen, Gedichten, Tagebüchern und Briefen. Der Veranstaltung sind intensive Recherchen unserer Vereinsmitglieder Kerstin Marasch und Matthias Dähn zum Leben und Wirken Adelheid Reinbolds vorausgegangen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um Spenden zum Erhalt des Eliasfriedhofs wird gebeten. Kleine Snacks und Getränke sind vor Ort erhältlich. Die Lesung wird am 6. September 2025, 17 Uhr, ein weiteres Mal stattfinnden.
Einladung zur Vernissage am Samstag, 12. April 2025, 10.30 Uhr auf dem Eliasfriedhof
Der Eliasfriedhof bietet mit seinen kunstvoll gestalteten Grabmalen, romantischen Sichtachsen und imposanten Grufthäusern viel Inspiration für Kunst. So fand bereits Max Pechstein hier im Jahr 1906 ein Motiv für sein expressionistisches Gemälde „Eliasfriedhof in Dresden“. Unter der Anleitung der Dresdner Künstlerin Cornelia Janecke entstanden im Rahmen eines Malzirkels und bei vielen Besuchen auf dem Eliasfriedhof neue Kunstwerke, die wir im Rahmen einer Ausstellung im großen Grufthaus präsentieren.

Wir laden Sie bei guter Musik und einem Getränk herzlich zur Eröffnung der kleinen Kunstschau und zum Entdecken der „Ruhepunkte“ ein. Im Anschluss an die Eröffnungsworte gibt es Gelegenheit mit den Künstlerinnen, unter denen mit Sabine Kern unsere dienstälteste Friedhofsführerin ist, ins Gespräch zu kommen und die Kunstwerke in Ruhe zu betrachten. Danach bieten wir einen geführten Rundgang über den Friedhof an.
Die Ausstellung wird bis zum Herbst im großen Grufthaus auf dem Eliasfriedhof zu den Öffnungszeiten zu sehen sein. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei, um eine Spende zum Friedhofserhalt wird gebeten.

