Archiv 2017

Dokumentation und Forschung

16.09.2017, B. Boekhoff

Auch im August/September 2017 haben wieder Studenten der TU Dresden, insbesondere der Studiengänge Architektur bzw. Kunstgeschichte, Grablegen auf dem Eliasfriedhof dokumentiert. So konnten 95 Studierende unter Leitung des Instituts für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege in den Praxiswochen weite Teile des Grabfeldes B detailliert erfassen. Neben der Beschäftigung mit ausgewählten Einzelgrabmalen, welche zeichnerisch in ihrem Ist-Zustand erfasst wurden, konnte durch das Studium der Grablegebücher sowie der Grabinschriften eine Zuordnung der Bestattungen zu den vorhandenen Grabresten erfolgen. Mit etwa 8000 Stunden Arbeit konnte ein weiterer Baustein für die Erforschung der Geschichte des Freilichtmuseums geleistet werden.


Rückkehr vermisster Fragmente

Im Bemühen um die Erhaltung des Eliasfriedhofs ist es durch die Aufmerksamkeit eines Mitglieds des Fördervereins zu einem erfreulichen Ereignis gekommen: Es konnten zwei gestohlene Fragmente in Vorbereitung einer von Schmidt Kunstauktionen Dresden geplanten Versteigerung aufgefunden und zurückgeführt werden. Für die unkomplizierte und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus sei hier ausdrücklich gedankt.

Bei einem Fragment handelt es sich um einen Puttenkopf, der einer derzeit im Palais im Großen Garten aufgestellten Plastik zugeordnet werden konnte. Das zweite Stück stammt vom Grabmal des Dr. Pohl, Churfürstl. Hofrat und Leibmedicus (Abteilung D1 Reihe 9 Grab Nr. 7), der im Oktober 1800 verstarb. An diesem Denkmal werden durch die Firma Christoph Hein Restauratorengesellschaft mbH konservatorische und restauratorische Maßnahmen durchgeführt, die mit der Anbringung des wiedergefundenen Widderkopfs abgeschlossen werden. Die Stiftung Denkmalschutz übernimmt dafür Kosten in Höhe von 2600 Euro (Bild 1 und 2).

Auf Bild 3 ist zu sehen, wie eins der bekanntesten Denkmale des Friedhofs nach einer Entsalzung des Sandsteins mittels eines Niederdruck-Gerätes nachgereinigt wird. Diese Erhaltungsmaßnahme konnte auf Grund einer großzügigen Spende von zwei Privatpersonen durchgeführt werden. Zudem konnte mit den Vorbereitungen (Foto 4) zum Wiederaufbau des tempelartigen Grabdenkmals Fritzsche begonnen werden; hier auf einem Aquarell von Ursula Schade aus dem Jahr 1940 (Bild 5), dass uns Frau Dr. Marion Stein aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung stellte.


Informationsveranstaltung für Vereinsmitglieder

Immer wieder tauchen in alten Akten Vorgänge auf, die die Entwicklung des Friedhofs neu beleuchten. Darüber wurden am 21. Juni die Vereinsmitglieder ebenso informiert, wie über die zukünftigen Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung.


Hausnummer

Am 13. Februar 1945 wurde auch das auf dem Eliasfriedhof befindliche Wohnhaus des Aufsehers zerstört. Während danach in den umliegenden Straßen die alten Häuser wieder aufgebaut wurden oder neue Gebäude entstanden, fiel der Friedhof in einen Dornröschenschlaf. Nur so ist zu erklären, weshalb die alte Begräbnisstätte bei der Neunummerierung der Ziegelstraße in den 50iger Jahren vergessen wurde. Erst seit 2017 hat der Eliasfriedhof wieder eine eigene Postadresse – Ziegelstraße 22 in 01069 Dresden. Hier wird gerade die neue Hausnummer angeschraubt.


Lutherbaum

Die Stiftung Frauenkirche mit ihrem Geschäftsführer Frank Richter hat am 25. April 2017 auf dem Eliasfriedhof einen Lutherbaum gepflanzt. Bei der Pflanzung der Rotbuche waren Mitglieder des Fördervereins Eliasfriedhof Dresden e. V. und die Leiterin der Verwaltung des Ärars Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhof Frau Teichmann zugegen.


Bauen an der Ewigkeit (2) – Wiederaufbau von Grufthäusern

20.04.2017, M. Voigt

Der äußere Wiederaufbau der Grufthäuser 38 bis 41 wurde im April 2017 abgeschlossen …


Im Depot der Städtischen Galerie

Das ehemals auf dem Eliasfriedhof befindliche Grabdenkmal der Familie Martinsen/Benad wird derzeit in einem Depot der Städtischen Sammlungen Dresden aufbewahrt. Mitglieder des Fördervereins haben die Möglichkeit genutzt, es sich dort anzuschauen und kunsthistorischen Erläuterungen der Museologin Frau Gäbler zu hören.