Komponist, Kreuzkantor Dresden
Lebensdaten:
geboren: 28. September 1743 in Dresden
gestorben: 14. März 1813 in Dresden
Vater: Christian Weinlig (1681 – 1762)
Mutter: Magdalena Sophia Weinlig, geb. Schomburg (1706 – 1769)
Geschwister:
Christiane Henriette Weinlig (1704 – 1784)
Renate Dorothea Weinlig (1706 – 1785)
Christian Gottfried Weinlig (1709 – 1751)
Johann August Weinlig (1711 – ?)
Gottfried Ehrenfried Weinlig (1713 – ?)
Christian Weinlig (1735 – 1737)
Sophia Dorothea Weinlig (1737 – 1739)
Christian Traugott Weinlig (1739 – 1799)
Christian Friedrich Weinlig (1740 – 1823)
Christian Heinrich Weinlig (1741 – 1804)
Christian Gotthard Weinlig (1746 – 1779)
Christiane Sophie Weinlig (1748 – 1776)
Christian Benjamin Weinlig (1750 – ?)
Frau: Charlotte Weinlig, geb. Wachsschläger (1755 – 1847); 1 Kind
Schulausbildung:
Besuch der Kreuzschule als Externer, dort musikalische Ausbildung in Generalbass und Komposition bei Gottfried August Homilius
Studium:
18. Mai 1763: Beginn des Theologiestudiums an der Universität Leipzig; kein Abschluss. Weinlig komponierte während des Studiums für die Kochsche Schauspielergesellschaft in Leipzig.
Beruf:
- 1767 – 1773: Organistenstelle an der Reformierten Kirche in Leipzig
- 1777 – 1780: Organist in Thorn
- ab 1780: Organistenstelle an Dresdner Frauenkirche
- 1784: Vertretung von Homilius als Kreuzkantor
- 1785: nach Tod von Homilius Stelle als Kreuzkantor
Wissenswertes:
Christian Ehregott Weinlig wurde vor allem für sein Wirken als Kreuzkantor bekannt. Die Kantoratsprobe leget er am 1. April 1785 in der Dresdner Frauenkirche in Anwesenheit des Superintendenten Dr. Rehkopf, allen Ratsmitgliedern und auch des Kapellmeisters Johann Gottlieb Naumann (ebenfalls auf dem Eliasfriedhof beerdigt) ab. Am Karfreitag 1785 führte er eine von ihm komponierte Passion auf. Nach dem Tod seines Lehrers Homilius übernahm er am 7. November 1785 dessen Amt als Kreuzkantor. Einen großen Erfolg brachte ihm seine Kantate zur Einweihung der wieder aufgebauten Kreuzkirche am 22. November 1792 ein. Weinlig hatte beim Wiederaufbau der während des Siebenjährigen Krieges im Jahre 1760 zerstörten Kreuzkirche vom Rat der Stadt den Auftrag zur Überwachung des Orgelbaus bekommen. Den Text zu der Kantate schuf der Dresdner Dichter Schlenkert.
Neben seinem Wirken als Komponist und Kreuzkantor war er auch Quintus an der Kreuzschule. Allerdings bat er am 23. September 1791 um die Befreiung vom Schuldienst, da er sonst nicht seinen anderen Aufgaben nachkommen könne.
Ab 1793 ließen seine Kräfte wegen verschiedener Erkrankungen nach. Seine Kompositionen hatten dann auch leider weniger Erfolg. Seine Werke wurden in der Bibliothek der Thomasschule Leipzig, der Kreuzkirche Dresden, der Kgl. Musikaliensammlung Dresden, der Kgl. Bibliothek Berlin und der Bibliothek der Universität Königsberg aufbewahrt.
Gemeinsam mit seiner Frau hatte er eine Tochter, Marianne Weinlig, welche mit Johann Carl Rößler verheiratet war. Dieser war Professor der Malerakademie Dresden und ist ebenfalls in der Familiengruft der Weinligs auf dem Eliasfriedhof beigesetzt.
Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:
Eine Adresse von Christian Ehregott Weinlig in Dresden ist leider nicht bekannt.
Grabmal/Restaurierungsarbeiten:
Christian Ehregott Weinlig ist in der Familiengruft der Familie Weinlig auf dem Eliasfriedhof beerdigt. Diese Gruft Nr. 37 wurde seinem Vater Christian Weinlig 1740 für seine Verdienste von der Stadt Dresden geschenkt. Heute steht in der Familiengruft wieder das Grabmonument der Familie Weinlig. Der Saturn hält mit beiden Händen eine Schriftrolle mit den wichtigsten Lebensdaten von Christian Weinlig. Der Skulptur wurde leider um 1958 der Kopf abgeschlagen. Danach stand diese jahrelang zum Schutz im Palais im Großen Garten von Dresden, bevor die Skulptur im Jahr 2021, nach der Wiederherstellung der Gruftdächer, auf den Eliasfriedhof zurückkehren konnte.
Eigene Werke:
Oratorium „Der Christ am Grabe Jesu“, 1786
Oratorium „Jesus Christus leidend und sterbend“, 1787
weitere Kantaten, Lieder, Klavierstücke und Sonaten
Quellen/Literatur:
- Karlwilhelm Just, Geschlecht Weinlig um 1550 bis zur Gegenwart, Breslau 1967.
- August Kurz/Carl Georgi, Geschichte der Familie Weinlig von 1580 bis 1850, Bonn 1912.
Von Matthias Dähn