Festveranstaltung zum Abschluss des siebenjährigen Fördermittelprogramms des Bundes für national bedeutende Denkmale auf unserem Eliasfriedhof

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Führung zu den restaurierten Grabmalen

Unter dem Motto “ Bewahren was uns verbindet“ hat die Friedhofsverwaltung des Elias- Trinitatis- und Johannisfriedhofs am Nachmittag des 9. Juni zu einer Festveranstaltung eingeladen. Anlass war der vorläufige Abschluss des siebenjährigen Fördermittelmittelprogramms des Bundesministeriums für Kultur und Medien für national bedeutende Denkmale. Die damit finanzierten  Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten haben weitere Grufthäuser, Einzeldenkmale und Plastiken  vor dem Verlust gerettet haben.

Der Einladung waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche, Denkmalpflege, Stiftungen und den an den Arbeiten beteiligten Firmen gefolgt. Die Verwaltungsleiterin Beatrice Teichmann gab in ihrer Begrüßung einen Rückblick auf das 150-jährige Ringen um den Erhalt des Friedhofs im Wettlauf mit anderweitigen Nutzungsplänen, Vandalismus und Verfall seit der Friedhofsschließung. Die Einmaligkeit und der hohe Schadensgrad mit drohendem Verlust mündeten erst im Jahr 2015 in eine Lösung, als der Förderantrag für „National wertvolle Kulturdenkmäler“ des Bundesministeriums für Kultur und Medien positiv beschieden wurde.

Unter Beteiligung des Bundes, des Freistaats Sachsen, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, privaten Spendern und dem Förderverein konnte der Friedhof vor dem dauerhaften Verlust bewahrt werden. Frau Teichmann dankte allen Beteiligten die in Vorbereitung, Unterstützung und Umsetzung mitgewirkt haben mit umfassenden Details zur Arbeit. Als Ehrengast beschrieb der Sächsische Landeskonservator Alf Furkert im Grußwort die Einmaligkeit des Kunstwertes und das 100-jährige Ringens seines Amtes und weiterer Engagierter um den Erhalt des Eliasfriedhofs.

Wir als Förderverein waren durch ein Grußwort unserer stellvertretenden Vorsitzenden Dörthe Schimke vertreten. Sie berichtete über die Vereins- und Öffentlichkeitsarbeit zugunsten des Erhalts des Friedhofs und verwies darauf, wie mit geringem Einsatz an Einzelspenden oder Fördermitgliedschaften die Eigenanteile finanziert werden konnten. Im sommerlichen Rahmen konnten wir in Führungen und Fachgesprächen bei Kuchen und Getränken den Nachmittag gemeinsam feiern. Wir danken allen die mitgeholfen haben, insbesondere Frau Teichmann für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten Jahren, und dem Blechbläserquartett der Staatsoperette Dresden sowie Christian Mögel am Klavier für die stimmungsvolle musikalische Umrahmung.

Wir möchten Ihnen einen chronologischen und zahlenmäßigen Überblick der Sicherungsmaßnahmen geben: Zunächst erfolgte ab 2015 die Sicherung der Außenmauern und der eingestürzten Grufthäuser sowie der kunstvoll geschmiedeten Gittertüranlagen. Parallel erfassten Studenten der Technischen Universität Dresden, Institut für Architekturtheorie und Denkmalpflege die etwa 1.800 Grabmale. Das beauftragte Ingenieurbüro kartierte die Schäden und erstellte Prioritätenlisten nach künstlerischer und personengeschichtlicher Wertigkeit sowie Dringlichkeit der Konservierungsmaßnahmen. Damit war ein Planungsvorlauf für die in den letzten 3 Förderjahren erfolgten Grabmalrestaurierungen gegeben. Insgesamt wurde an etwa 460 Grabstellen und Grabmalen gearbeitet. Davon wurden 146 Grabmale neu versetzt, an 71 Grabmale wurden Einzelwerkstücken versetzt, 42 abgestürzte Trauervasen-Aufsätze wurden steintechnisch instandgesetzt und versetzt, desgleichen 14 gebrochene Aufsatz-Kreuze. 243 zum Teil stark verwitterte Grabmale erhielten konservatorische Sicherungen und Steinergänzungen mit Restaurierungsmörteln, so dass sie mit Alterungsspuren gesichert und der Verfall und Verwitterung verlangsamt wurden. Der Friedhof ist damit jetzt weitgehend verkehrssicher und hat viele wesentliche Grabmale und Blickbeziehungen zurück erhalten. Die Gesamtkosten der Maßnahmen der letzten sieben Jahre beliefen sich auf etwa 1 Million Euro, davon förderten Bund und Land zusammen 90 % die verbleibenden 10% stellten die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und wir als Förderverein zur Verfügung.

Perspektivisch suchen wir Unterstützung für die weitere Entwicklung mit Maßnahmen wie der Innenraum-Restaurierung der Grufthäuser, planen eine breitere öffentlicher Nutzung als „Museum alter Grabmalkunst und Denkmalgarten“ im Stil der Zeit der Empfindsamkeit.

Text: Matthias Voigt/Dörthe Schimke, Fotos: Volker Neumeister