Eine Ausstellung auf dem Eliasfriedhof Dresden

Das letzte erhaltene Grufthaus an der Westseite des Eliasfriedhofs ist das Denkmal eines Dresdner Prominenten, dessen Name heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist: Justus Friedrich Güntz (1801-1875). Der studierte Rechtsanwalt erlangte weitreichende Bekanntheit als Verleger des Dresdner Anzeigers, der wichtigsten Dresdner Zeitung im 19. Jahrhundert. Mit dem Blatt verdiente er ein Vermögen. Aufgrund privater Schicksalsschläge entschied sich Justus Friedrich Güntz, sein Geld und die Einkünfte aus dem Dresdner Anzeiger dem städtischen Gemeinwohl zukommen zu lassen. Mit der Güntz-Stiftung stellte er der Stadt finanzielle Mittel zur Verfügung, um Arme zu unterstützen, zahlreiche Bauvorhaben umzusetzen und Kunstwerke im öffentlichen Raum aufstellen zu lassen. Auch wenn einige dieser Bau- und Kunstwerke durch den Zweiten Weltkrieg verloren gingen, prägen Justus Friedrich Güntz und die Werke seiner Stiftung bis heute das Dresdner Stadtbild.
Der Stifter ist eng mit der Geschichte des Eliasfriedhofs verwoben. Nur ein Jahr nachdem Güntz 1875 feierlich im Familiengrufthaus zu Grabe getragen worden war, schloss der Friedhof als Begräbnisplatz seine Tore für immer. Nach der Friedhofsschließung verfiel die Ruhestätte, die von insgesamt fünf Generationen der Familie Güntz genutzt wurde, zusehends. Durch die Bombardierung Dresdens 1945 wurde das Grufthaus teilweise zerstört und später abgetragen. Dank wesentlicher erhaltener Originalteile und den Bemühungen der Friedhofsverwaltung, des Fördervereins Eliasfriedhof Dresden e.V. und der Denkmalbehörden konnte sie 2015/2016 wiederaufgebaut werden.
Die Ausstellung „Zum Besten der Stadt“ beleuchtet am authentischen Ort das wechselvolle Leben und Wirken des Wohltäters Justus Friedrich Güntz. Sie blickt auch auf seine Familie und die Geschichte der Familiengruft. Schließlich erinnert sie mit der Güntz-Stiftung an ein Kapitel der Dresdner Stadtgeschichte, das sich bis heute ins Stadtbild eingeschrieben hat.
Am 11. Juli 2025, dem 150. Todestag von Justus Friedrich Güntz, findet die Eröffnung statt, das Programm finden Sie hier.
Die Ausstellung ist immer zu den Friedhofsöffnungen, etwa zu Führungen und Sonderveranstaltungen, sowie freitags von 14-18 Uhr zu sehen.