Königlich Sächsischer Kammermusikus
Johann Gottlieb Kotte wurde am 29. September 1797 in Rathmannsdorf bei Bad Schandau geboren. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er bei Johann Gottlieb Lauterbach. Der Drang des jungen Musikers nach künstlerischer Vervollkommnung war so groß, dass er zwei Jahre lang von seinem späteren Wohnort Stolpen in die sächsische Residenz wanderte, um dort den ersehnten Unterricht Lauterbachs zu genießen. 1817 wurde Kotte im Alter von nur zwanzig Jahren gemeinsam mit seinem Lehrer als Kammermusiker der königlichen Hofkapelle angestellt. Durch die Freundschaft Carl Maria von Webers, der ein eigenes Klarinettenkonzert für ihn komponierte, und später durch diejenige Carl Gottlieb Reißigers gefördert, erreichte er in seiner Kunst das höchste Ziel. Der gefeierte Virtuos überzeugte sein Publikum durch einen schönen Ton, einen ausdrucksstarken, geschmackvollen Vortrag und eine vollständig musikalisch durchgebildete Technik. Am 2. Januar 1840 wurde Johann Gottlieb Kotte Mitglied der Loge »Zum goldenen Apfel«, in der er von 1845 bis 1848 auch als musikalischer Bruder tätig war.
Der Klarinettist, der auf Grund zahlreicher Konzertreisen auch über die Grenzen Sachsens hinaus Berühmtheit erlangt hatte, verstarb am 3. Februar 1857 und wurde drei Tage später im Flügel A Reihe 22.15 beigesetzt.