Schauspieler am Hoftheater
Lebensdaten:
geboren: 17. Januar 1760 in Dresden
gestorben: 30. Januar 1818 in Dresden
Wissenswertes:
Bereits mit 17 Jahren hatte Friedrich Wilhelm Haffner 1777 sein Theaterdebüt bei der Schulzischen Gesellschaft in Großenhain. Noch im selben Jahr wechselte er zu Bondini nach Dresden. Am 6. Februar 1780 vermählte sich Haffner mit der Schauspielerin Henriette Sophie Martinsen (*1755 in Königsbrück, †1839 in Dresden). Ein Jahr später verließ er Bondini und wechselte gemeinsam mit seiner Ehefrau zu Franz Wilhelm Huber nach Dresden und noch im gleichen Jahr weiter zu Döbbelin nach Berlin. Dort kam 1782 sein Sohn Carl Friedrich Haffner zur Welt. Die Familie Haffner ging 1786 zur Gesellschaft von Maria Barbara Wäser nach Magdeburg und in nächsten Jahr weiter nach Breslau. Haffners Fach war „erste Liebhaber, bruske Rollen, Helden und junge Liebhaber […] Singt und tanzt“ [1].
Von Mitte Mai bis Ende August 1788 trat F. W. Haffner in Dresden mit der Wäserschen Gesellschaft insgesamt an 47 Abenden auf, unter anderem als
- Graf Heinrich von Richmond im Trauerspiel RICHARD DER DRITTE nach Shakespeare und Weisse, neu bearbeitet von Steinberg [3]
- Lieutenant Blank im komischen Singspiel DIE SCHULE DER EIFERSÜCHTIGEN, ODER DAS NARRENHOSPITAL mit der Musik von Antonio Salieri [4]
- Theseus im Duodrama ARIADNE AUF NAXOS von Georg Benda [5]
Als Mitglied der Schuchschen Gesellschaft spielte F. W. Haffner im Fach Erste Liebhaber in Elbing (Juni bis August 1789) und später in Königsberg, seine Frau war in dieser Zeit auf das Fach Soubretten, Karikaturen spezialisiert [6]. Von 1792 bis 1795 gab er am Theater Riga Helden- und Charakterrollen, bevor er im April 1795 zu Franz Seconda nach Leipzig und Dresden wechselte. Haffners Frau ist wohl bereits in Riga von der Bühne abgegangen [6]. Mit der Secondaschen Gesellschaft wurde Haffner als Schauspieler ins deutsche Département des Hoftheaters Dresden übernommen. Nach mehr als 40 Bühnenjahren ging er 1818 in den Ruhestand und starb noch im gleichen Jahr.
Für seine Witwe sind in Webers Tagebuch [7] bis August 1825 regelmäßige Pensionszahlungen belegt.
Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:
1817: Wilsdruffer Gasse Nr. 216
Grabmal:
A.01.24 – heute nicht mehr vorhanden – 1948 aufgrund der Verkleinerung des Friedhofs zugunsten der Erweiterung des Güntzplatzes zurückgebaut
Quellen/Literatur:
[1] Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition, http://weber-gesamtausgabe.de/A002241 (Version 4.9.0 vom 5. Februar 2024), Letzte Änderung dieses Dokuments am 16. Dezember 2017
[2] Hochmuth, Michael; Chronik der Dresdner Oper / 2, Die Solisten; Eigenverlag Dresden 2004
[3] Theaterzettel zum 15. Juni 1788 unter http://digital.slub-dresden.de/id898482011-1788060501
[4] Theaterzettel zum 6. Juli 1788 unter http://digital.slub-dresden.de/id898482011-1788070601
[5] Theaterzettel zum 31. August 1788 unter http://digital.slub-dresden.de/id898482011-1788083101
[6] Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition, http://weber-gesamtausgabe.de/A009852 (Version 4.9.0 vom 5. Februar 2024), Letzte Änderung dieses Dokuments am 16. Dezember 2017
[7] Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition, http://weber-gesamtausgabe.de/A066141 (Version 4.9.0 vom 5. Februar 2024), Letzte Änderung dieses Dokuments am 30. November 2023
Von Kerstin Marasch