Friedrich Ludwig Kreyßig (1770-1839)

Arzt und Botaniker, Professor  und Direktor der Chirurgisch-medizinischen Akademie in Dresden, Königlicher Leibarzt, Publizist zu Heilkunde und Herzkrankheiten

Friedrich Ludwig Kreyßig
Friedrich Ludwig Kreyßig,
aus: Saxonia Museum für sächsische
Vaterlandskunde, V 48, Wikimedia Commons.
Lebensdaten:

geboren: 4. Juli 1770 in Eilenburg als Sohn eines Arztes

gestorben: 4. Juni 1839 in Dresden

Schulausbildung:

Besuch der Landesschule in Grimma

Studium:
  • 1787-1790: Medizinstudium in Leipzig
  • 1792: Reisestipendium und weitere Ausbildung in Padua
  • 1795: Promotion in Leipzig
Beruf:
  • 1796: Professor für Medizin und Chirurgie in Wittenberg
  • 1801: Professur für Anatomie und Botanik in Wittenberg
  • 1803: Übersiedlung nach Dresden, Leibarzt des späteren sächsischen Königs Friedrich August I
  • 1816: Professur der Chirurgisch-medizinischen Akademie in Dresden
Wissenswertes:

Kreyßigs Dresdner Wirkungsstätte war die Chirurgisch-medizinischen Akademie. Diese wurde als Vorläufer der heutigen Medizinischen Akademie 1815 gegründet. Sie hatte ihren Sitz im Kurländer Palais. Kreyßig war für die Innere Medizin verantwortlich, sein Kollege Carl Gustav Carus für die Geburtshilfe. Zur Chirurgisch-medizinischen Akademie gehörte auch der rückseitig anliegende 1819 gegründete Botanische Garten, dem ebenfalls sein Interesse galt. Mit dessen Direktor Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach war er 1826 Mitbegründer und zeitweise 1. Vorsitzender der Flora, einer der ersten Gartenbaugesellschaften in Deutschlands.

Als Leibarzt begleitete und betreute er nach den napoleonischen Kriegen 1813-1815 den König in der preußischen Gefangenschaft. Die Zeit nutzte er zugleich für Studien und Publikationen Er veröffentlichte ein umfangreiches Schrifttum so u. a. zu Herzkrankheiten und eine mehrbändige Heilkunde.

Kreyßig war als Hof- und Medizinischer Rat Mitglied der Sächsischen Landesregierung.

Er war maßgeblich in vielen Vereinen und Gesellschaften tätig. So war er Mitglied der Leopoldina, Gründungsmitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, Mitglied der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte, der Ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen sowie der genannten Flora.

Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:

Kreyßig besaß die letzten Jahrzehnte seines Lebens ein großes Gartengrundstück des ehemaligen Festungswalls nordöstlich des Gewandhauses.

Grabmal:

Grabstelle D16/07. Es handelt sich um eine große Grabanlage am Westlichen Querweg mit gemauerter Gruft und Gruftplatte mit schlichtem Kreuz. Das Grabmal ist entsprechend seiner beruflichen und gesellschaftlichen Stellung sehr dominant als hoher Obelisk auf einem Postament gestaltet. Auf dem Obelisk befinden sich die Grabinschrift und ein Sternenkranz, Symbol der göttlichen Ordnung.

Restaurierungsarbeiten:

Im Aufstandsbereich des Obelisken gab es tiefgreifende Schäden, die in zurückhaltenden Ergänzungen mit Steinrestaurierungsmörtel geschlossen wurden. Die architektonischen Konturen werden wiederhergestellt. Weiterhin erfolgten das Sichern von Schalen, Entsalzungen und Festigungen.

Von Matthias Voigt