Ernestine von Hohenthal, geb. Charpentier, verw. Reinhard (1776-1829)

Lebensdaten:

geboren: 30. November 1776 in Freiberg
gestorben: 17. März 1829 in Dresden

Vater: Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier (24. Juni 1738 in Dresden), gest. 27. Juli 1805 in Freiberg, Berghauptmann; Mutter: Johanna Dorothea Wilhelma von Charpentier (1749–1801), geb. Zobel

Geschwister:

  • Wilhelmine von Charpentier (1772–1842) verheiratet mit Johann Adolf von Thielmann (1765-1824), 11 Kinder[6]
  • Juliane von Charpentier (16. März 1776, 1811 in Schemnitz), verlobt mit Friedrich von Hardenberg (Novalis), verheiratet mit Karl Podmanitzky Freiherr von Aszód und Podmanin (Karoly Podmaniczky)
  • Toussaint von Charpentier (geb. 22. Nov. 1779 in Freiberg, gest. 4. März 1847 in Brieg, Polen), Geologe und Insektenkundler [5]
  • Johann Georg Friedrich von Charpentier (geb. 7. Dezember 1786 in Freiberg, gest. 12. September 1855 in Bex, Schweiz) Geologe, Gletscherforscher, Botaniker und Zoologe

Ehe:

Erste Ehe: Franz Volkmar Reinhard (geb. 12. März 1753 in Vohenstrauß, gest. 6. September 1812 in Dresden), evangelischer Theologe; Eheschließung am 27. Februar 1794 [3], keine Kinder

Zweite Ehe: Peter Karl Wilhelm Graf von Hohenthal (geb. 20. April 1754 in Trossin; gest. 15. Januar 1825 in Dresden), Jurist und sächs. Minister; Eheschließung am 2. Juli 1815 in in Königsbrück [1]; keine Kinder

Schulausbildung:
  • Erziehung im väterlichen Haus durch die Mutter [1, S. 19], „ordnungsliebend, häuslich, freundlich und gefällig, hochbeliebt“ [2]
  • Unterricht fast ausschließlich bei Kämmerer Hofmann zu Freiberg [1, S. 19]
Wissenswertes:

Ernestine wird in einer Biographie, die kurz nach ihrem Tod erschien als sehr fürsorglich und aufopferungsvoll beschrieben. So pflegte sie ihre kranken Ehemänner, trotz eigener chronischer Leiden (sie neigte zu Kurzatmigkeit und Entzündungsfiebern). Sie kümmerte sich außerdem mit großer Hingabe um ihre Freunde, Geschwister und besonders deren zahlreiche Kinder. [1, S. 23 und 26] Sie war zudem wohltätige Stifterin eines Jahresabschluss-Gottesdienstes in der Kreuzkirche zu Dresden, der von da an regelmäßig am 31. Dezember um fünf Uhr abends den Gemeindemitgliedern zur Reflexion ihres Jahrs dienen sollte. In ihrem Testament vom 20. März 1826 hinterließ sie „800 Thaler Capital-Zinsen“ uns einige Anweisungen bezüglich des Gottesdienstes. [1, S. 24.] Erstmals wurde dieser Feiergottesdienst wohl am 31.12.1829, im Jahr ihres Todes, in der Kreuzkirche abgehalten. Andere Kirchen der Stadt (Frauenkirche, Annenkirche) übernahmen die Tradition in den darauffolgenden Jahren. [2] Im Jahre 1826 – wenige Jahre vor ihrem Tod – unternahm eine Reise zu ihrem jüngeren Bruder in die Schweiz, von der dessen Wohnort am Genfer See, sie aufgrund längerer Krankheit erst im Spätherbst 1827 zurückkehrte. Nichtsdestotrotz reiste sie im Folgejahre (1828) noch auf einen Besuch zu ihrem älteren Bruder nach Schlesien. [1, S. 26.]

Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:

Kreuzgasse, Dresden [1, S. 24]

Grabmal:

C.09.03
Beigesetzt wurde Sie im Grabe ihres ersten Ehemannes Reinhard. Dieser war zunächst auf dem Johanniskirchhof bestattet und wurde 21. Juni 1825 auf Ernestines Wunsch hin auf den Eliasfriedhof verlegt. [3] Das Grab ihres zweiten Ehegatten von Hohenthal liegt direkt angrenzend.

Quellen/Literatur:

[1] Seltenreich, Karl Christian (1830): Gottesdienstliche Feier des Jahresschlusses
gestiftet von der Gräfin Ernestine von Hohenthal, geb. v. Charpentier nebst einer
Biographie der Stifterin, Dresden. (SLUB).
[2] Dresdner Nachrichten, Ausgabe vom 31.12.1901, S. 2. (Deutsches
Zeitungsportal
).
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Volkmar_Reinhard, Abruf 02.03.2024.
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Friedrich_Wilhelm_von_Charpentier,
Abruf 02.03.2024.
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Toussaint_von_Charpentier, Abruf 02.03.2024.
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Adolf_von_Thielmann, Abruf 02.03.2024.

Von Michelle Jacob