Kupferstecher, Professor an der Kunstakademie Dresden
Lebensdaten:
getauft: 19. oder 20. Juni 1756 in Dresden
gestorben: 9. Januar 1834 in Dresden
Vater: Gottlieb Wilhelm Krüger (1712 bis 1768) – Königlicher Hoflieferant
Geschwister: Dorothea Elisabeth Krüger (Taufe: 12.06.1746)
Johann Wilhelm Krüger (Taufe: 21.07.1748)
Johann Gottlieb Krüger (Taufe: 30.11.1749)
Johanna Christiana Krüger (Taufe: 24.12.1752)
Ehefrau: Henriette Friederike Hahns
Studium:
Bereits im 11. Lebensjahr begann der talentierte Künstler seine Ausbildung im Zeichnen an der Dresdner Kunstakademie bei Charles Hutin (Maler, Bildhauer und erster Direktor der Dresdner Kunstakademie bis zu seinem Tod), Giovanni Battista Casanova (italienischer Maler und Zeichner, der überwiegend in Dresden und Rom lebte) und Johann Eleazar Zeissig (deutscher Maler und Direktor der Deutschen Kunstakademie ab 1776 zusammen mit Casanova). [2,3]
Die Kunst des Stechens erlernte er bei Prof. Giuseppe Camerata (italienischer Miniaturist und Kupferstecher, später Professor an Dresdner Kunstakademie). [2,3]
Beruf:
Geschichts- und Portraits-Kupferstecher
- 1789: Pensionär der Dresdner Kunstakademie
- 1803: Mitglied der Dresdner Kunstakademie
- 1815: Ernennung zum außerordentlichen Professor der Dresdner
Kunstakademie
Wissenswertes:
Krügers Wirkungsstätte war die Dresdner Kunstakademie, welche im Jahre 1764 als „Allgemeine Kunst-Akademie der Malerei, Bildhauer-Kunst, Kupferstecher- und Baukunst“ gegründet wurde. Krüger kombinierte in seinen Stichen die Technik des Radierens und Ätzens größerer Flächen mit der Nachbearbeitung mit einem Stichel. Da seine Arbeit viel Anerkennung fand, konnte er zur Illustration vieler Bücher beitragen.
Durch seinen Kupferstich “Brustbild eines Knaben aus der Familie von Miltitz, der mit einem Hund spielt” nach Schenau ist er zu Ruhm und Ansehen gelangt. [5]
Auch im Ausland wurden seine Stiche geschätzt und er erhielt beispielsweise für das großangelegte Tafelwerk zum damaligen Musée Napoléon (heute Louvre) Aufträge von den Herausgebern Louis Robillard-Péronville und Pierre Laurent. [3]
Dennoch hielt er sich aus familiären Gründen nicht im Ausland auf, um seine Kunst eventuell zu perfektionieren. Dazu heißt es im Neuen Nekrolog der Deutschen. Band 12, Teil 1. Voigt, Weimar 1836 [4]:
„Mangel an äußerer Unterstützung und Glücksgütern, ein Hang zur zurückgezogenen Lebensweise, Häuslichkeit und treue Anhänglichkeit an seine kränkliche, ihm mit Liebe zugethanen Gattin, gestatteten ihm nicht, so sehr er es auch wünschte, das Ausland, und besonders Italien und Frankreich, als die Hochschulen für sein Fach, kennen zu lernen, und sich da noch mehr auszubilden. … Eine hohe Bescheidenheit – als die würdigste der Künstlertugenden – und eine große Humanität, deren engerem Bunde er angehörte, waren seine Zierde.“
Krüger war Mitglied der Dresdner Freimaurerloge „Zum goldenen Apfel“. 1935 wurden sämtlichen freimaurerische Regungen verboten, seit 2010 gibt es diese Loge wieder.
Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:
- ca. 1796 Am Alten Markt / Alter Markt 7 [6]
- 1799 Pfarrgasse 6 [7]
- ca. 1816 Moritzstraße 754 (bis zu seinem Tod) [8]
Grabmal:
Bei Grabstelle Nr. B.21.01/2 handelt es sich um ein Grab am Mittelweg mit zwei Grabsteinen, von welchen ein Stein umgestürzt ist, der andere Stein steht an einem Baum angelehnt. Die Grabeinfassung ist zerbrochen und verstreut.
In der Grabanlage sind bestattet:
- KRÜGER, Ephraim Gottlieb
(1756 bis 1834 – Kupferstecher und Professor an der Dresdner Kunstakademie) - STEPHAN, August Gottlieb
(1825 bis 1850 – Portraitmaler) - GÖLLNITZ, Wilhelm Ernst
(1815 bis 1869 – Schneidermeister)
Außerdem befinden sich im Grab noch Anna Helene Stephan (Hausmanns Ehefrau), Johann Gottlieb Stephan (Markthelfer) und Caroline Helene Emma Göllnitz (Schneiderstochter), welche in den Jahren 1863, 1869 und 1870 bestattet wurden.
Eine Verbindung zwischen Ephraim Gottlieb Krüger und August Gottlieb Stephan bzw. Wilhelm Ernst Göllnitz konnte nicht recherchiert werden, jedoch eine Verbindung zwischen August Gottlieb Stephan und Wilhelm Ernst Göllnitz, welcher miteinander verschwägert waren: Herr Wilhelm Ernst Göllnitz war mit Frau Christiane Caroline Stephan verheiratet, die die Schwester von Herrn August Gottlieb Stephan war.
Eigene Werke:
Zu erwähnen sind hier beispielhaft seine Beiträge in folgenden Werken:
- Stiche in August Gottlieb Meißners Skizzen (Sammlung von fünfzig Kriminalgeschichten)
- Illustrationen in Kaspar Friedrich Lossius „Moralische Bilderbibel“
- Stiche in Joseph Friedrich zu Racknitz „Briefe über die Kunst an eine Freundinn“
- 28 Blätter in Wilhelm Gottlieb Beckers „Augusteum“ zu den antiken Denkmälern Dresdens nach Stücken aus der Mengsschen Abguss-Sammlung
Quellen/Literatur:
[1] www.ancestry.de
[2] Keller, Heinrich: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern, Leipzig 1788
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Ephraim_Gottlieb_Kr%C3%BCger
[4] Friedrich August Schmidt, Bernhard Friedrich Voigt: Neuer Nekrolog der Deutschen.
Band 12, Teil 1. Voigt, Weimar 1836, S. 19–21
[5] Manfred Altner, Hochschule für Bildende Künste: Dresden – Von der Königlichen Kunstakademie zur
Hochschule für Bildende Künste [1764-1989], VEB Verlag der Kunst Dresden 1990
[6] Klaebe, Johann Gottlieb August: „Neuestes gelehrtes Dresden oder Nachrichten von jetzt lebenden
Dresdner Gelehrten, Schriftstellern, Künstlern, Bibliotheken und Kunstsammlern“ Leipzig 1796
[7] Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner, 2. Ausgabe, Dresden 1799
[8] Dresdner Adreß-Kalender auf das Jahr 1816, Dresden 1816
Von Conny Leder