Dr. Christian Ernst August Gröbel

Rektor der Dresdner Kreuzschule von 1816-1848 – Deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer

Christian Ernst August Gröbel, Kupferstich von August Pretzsch, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, A 1995-10510, CC BY-SA 4.0

Von Elke Meyer

Christian Ernst August Gröbel wurde am 22.Dezember 1783 in Flemmingen bei Naumburg geboren und starb am 24. Juni 1854 in Dresden. Sein Vater hatte von 1761 an 45 Jahre eine Stelle als Pfarrer in Flemmingen inne. Er unterrichtete seinen Sohn selbst, bis dieser 1797 zur Ausbildung nach Schulpforta kam. Sein Studium absolvierte Christian Ernst August Gröbel von 1803 bis 1807 an der Universität Leipzig und belegte dabei die Fächer Theologie und Philologie. Nach Beendigung der Ausbildung begann er 1808 seine Tätigkeit als Collaborator (Hilfslehrer) in Schulpforta. Bereits ein Jahr später wurde Gröbel zum Konrektor des Lyzeums in Annaberg befördert, wo er zwei Jahre tätig war. Danach wechselte er in gleicher Position zum Gymnasium nach Görlitz, wo er neben Latein auch Französisch unterrichtete.

Der Dresdner Stadtrat übertrug Gröbel im Jahr 1814 die Stelle als Konrektor der Kreuzschule in Dresden und bereits im Jahre 1816 wurde er Rektor der Schule. Durch seine intensive Arbeit rettete er die Kreuzschule vor dem Verfall und führte sie zu neuer Blüte. Bis zu Gröbels Dienstantritt war die Kreuzschule eine Art Anhängsel des Kreuzchores. Die Schulordnung teilte die Schüler in Alumnen und Kurrendaner. Der Unterricht belief sich auf musikalische Ausbildungen in fünf Klassenstufen. Gröbel veränderte die Struktur, teilte die Klassen neu ein und führte Turn- und Zeichenunterricht in den Lehrplan ein. Dadurch wurde die ehemalige Stiftungsschule zu einem neuen und zeitgemäßen Gymnasium, das gleichwertig neben dem Kreuzchor existierte. Während seiner Amtszeit verdoppelte sich die Schülerzahl. Er nahm 2884 Schüler neu auf. Das führte dazu, dass 1879 ein neues Gymnasium, das Wettiner Gymnasium, gegründet werden musste, um alle Schüler aufzunehmen.

Wissenschaftliche Arbeiten waren vor allem:

  • Neue practische Anleitung zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische, Görlitz 1817.
  • Observationum in scriptores Romanorum classicos specimen, 13 Bände, Dresden 1818-1833.
  • Praktisch-grammatisches Elementarbuch der lateinischen Sprache, Dresden 1840.

Seine Werke fanden neben der Kreuzschule Nutzung in anderen sächsischen Schulen Anwendung. Zu seinen Ehren wurde 1904 in Dresden-Löbtau eine Straße nach ihm benannt.

Quelle: Friedrich Hultsch: Zur Erinnerung an Dr. Christian Ernst August Gröbel, Rector der Kreuzschule: Gedächtnißrede in der Aula der Kreuzschule gehalten am 28. Januar 1884, Dresden 1884, online abrufbar über die SLUB.