Hofblumenmalerin, Lehrerin an der Kunstakademie Dresden

Lebensdaten:
geboren: 4. März 1749 in Friedrichstadt (damals noch Vorort von Dresden) als Tochter eines Radierers und Tapetenmalers
gestorben: 20. Januar 1815 in Dresden
Schulausbildung:
Bei ihrem Vater lernte Caroline Friederike das Zeichnen und bei ihrem Bruder Alexander die Aquarell- und Ölmalerei.
Studium:
1770 bekam sie ein Stipendium an der Dresdner Kunst-Akademie, persönlich gefördert durch den Direktor, Christian Ludwig Hagedorn.
Beruf:
Seit 1783 war sie an der Kunst-Akademie Lehrerin für das Malen von Stillleben und trug die Bezeichnung „Hofblumenmalerin“. Sie war in dieser Zeit die einzige Frau im Lehramt an der Akademie.

Wissenswertes:
Caroline Friederike Friedrich ist das berühmteste Mitglied einer über
4 Generationen tätigen Malerfamilie. Ihr Vater, Johann David Friedrich war Radierer. Nach einer Ausbildung zum Maler stellte er künstlerisch hochwertige Öltapeten her und konnte in Friedrichstadt sogar eine kleine Manufaktur für Tapeten betreiben. Nach dem Tod des Vaters konnte die Malerin dank ihrer Künste die Familie ernähren.
Im Mittelpunkt ihrer Werke standen vorerst Blumen und Früchte, nach dem Eigenstudium der Natur spezialisierte sie sich auf Stillleben. Die Qualität ihrer Werke sprach sich in akademischen Kreisen herum. Auch waren ihre Werke zu Ihren Lebzeiten beliebte Sammlerstücke. So erwarb der Herzog von Coburg beispielsweise 30 Blätter für seinen Privatbesitz.

Caroline Friederike Friedrich, Weißer Fingerhut, 1807, Wikimedia Commons
1774 ernannte der Kurfürst sie zur Pensionärin und zum Ehrenamtsmitglied der Kunstakademie. Auf Kunstausstellungen zeigte sie regelmäßig ihre Werke. Ab 1783 gab sie als Unterlehrerin für Stillleben als einzige Frau Unterricht an der Akademie. Caroline Friedrike Friedrich wurde neben Barbara Dietzsch und Catharina Treu zu einer bedeutenden deutschen Malerin des späten 18. Jahrhunderts in der Tradition von Maria Sybilla Merian. Ihre Werke waren bis hin nach St. Petersburg bekannt.
Sie zeichnen sich besonders durch prachtvolle, farbige, minutiös dargestellte Pflanzen , Früchte, Insekten und Gegenstände aus, die künstlerisch verarbeitet wurden und nicht nur durch sachliche Darstellung bestechen. Zeitweilig lebte Caroline Friederike mit einem befreundeten Maler und späteren Direktor der Kunstakademie, Johann Eleanor Zeissig, genannt Schenau, zusammen. Sein Porträt der Malerin ist leider verschollen. Erhalten ist nur die vom Bruder geschaffene Rötelzeichnung vor der Staffelei.
Die Kunstsammlungen Dresden besitzen in der Galerie Alte Meister von ihr das Werk „Stillleben mit Backwerk“. Zeichnungen und Aquarelle befinden sich im Kupferstichkabinett.
Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:

Caroline Friederike Friedrich wohnte auf der Kreuzgasse 539, die jetzt mit dem Rathaus überbaut ist.
Grabmal/Restaurierungsarbeiten:
Grabstelle D21/10. In den schwierigen Verhältnisse nach dem Napoleonischen Krieg, erhielt Caroline Friederike Friedrich nur eine kleine schlichte Sandstein-Grabplatte, die ein Stern im Kranz ohne ihre geliebten Blumen ziert.
Bedingt durch ihre Bodenlage und Frosteinwirkung ist sie nur noch teilweise lesbar. Die Sandsteinplatte wurde 2021 gereinigt und punktuell gesichert.
Quellen/Literatur:
- Dresdner Kunstblätter Heft 2/2018
- Sächsische Biografie, Artikel von Anke Fröhlich, https://saebi.isgv.de/biografie/Caroline_Friederike_Friedrich_(1749-1815)
- Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Caroline_Friederike_Friedrich
- Marx, Harald, Katalog der Alten Meister, 175.
Von Elke Meyer und Matthias Voigt