Franz Volkmar Reinhard (1753–1812)

Evang. Professor der Theologie, Oberhofprediger an der Dresdner Sophienkirche

Franz Volkmar Reinhard

Der am 12. März 1753 in Vohenstrauß (Sulzbach/Pfalz) Geborene wurde bis zu seinem 15. Lebensjahr ausschließlich von seinem Vater unterrichtet. Über das Gymnasium Poeticum in Regensburg kam Reinhard 1773 an die Universität Wittenberg, habilitierte sich dort 1777 und erlangte bereits in jungen Jahren eine große Zahl von Ämtern und Würden, die die renommierte Universitätsstadt und ihre Alma Mater zu vergeben hatten. Reinhards theologischem Werdegang bis 1792 wäre ein spezielles Kapitel zu widmen. Es müssen schon ungewöhnliche Kenntnisse und vorzügliche Empfehlungen gewesen sein, die dafür sorgten, dass das Geheime Konsilium 1792 dem 39 Jahre alten Reinhard den Vorzug vor dem 48jährigen Mitbewerber Johann Gottfried Herder aus Weimar bei der Besetzung der Oberhofpredigerstelle in Dresden gab. Dem gewählten geistlichen Oberhirten der evangelisch-lutherischen Landeskirche unterstand damals das gesamte Kirchen-, Schul- und Universitätswesen in Sachsen. Als er im Alter von 59 Jahren am 6. September 1812 starb, hinterließ er 35 gedruckte Predigtbände.

Nach dem Tode von Reinhards erster Ehefrau hatte er am 27. Februar 1794 Ernestine von Charpentier (30. November 1776 – 17. März 1829), Schwester der Braut des Dichters Novalis und Tochter des Freiberger Berghauptmanns von Charpentier geheiratet. In zweiter Ehe war sie seit dem 2. Juli 1815 mit dem Grafen Hohenthal verbunden. Als dieser 1825 starb, veranlasste sie die Überführung ihres ersten Ehemannes Reinhard aus der Ratsgruft des alten Johannis- nach dem Eliasfriedhof und wurde ihrem Wunsch gemäß in dessen Gruft 1829 mit beigesetzt.