Justus Gottfried Güntz (1714-1754)

Professor in Leipzig, Hofrat und Leibarzt von Kurfürst Friedrich August II.

Günz, Justus Gottfried
Justus Gottfried Güntz, Hofrath und Leibmedicus (gemalt von Haußmann, 1751), aus: Zuverläßige Nachrichten von dem gegenwärtigen Zustande Veränderung und Wachsthum der Wissenschaften. 137.Theil, Leipzig 1751, Frontispiz, Quelle: Deutsches Museum München, DIGIPORTA.
Lebensdaten:

geboren: 01.03.1714 in Königstein

gestorben: 23.06.1754 in Dresden, an Flußfieber (= rheumatisches Fieber, das Erkältungskrankheiten begleitet)

Eltern: Vater: Königsteiner Pfarrer Gottfried Güntz (1672-1738); Mutter: Maria Magdalena, geb. Werner (1687-1742), Tochter des Königsteiner Kirchenvorstehers 

Geschwister und Verwandte: Sein jüngerer Bruder war Justus Friedrich Güntz, Churfürstlicher Sächsischer Geheimer Kabinettsregistrator in Dresden (1721-1776), seine Neffen Carl Ludwig Güntz, Königlicher Leibchirurg (1774-1833), und Gottlieb Heinrich Güntz, Oberregiments Chirurgus (1764-1824) sowie sein Großneffe Dr. Justus Güntz (1805-1833) waren ebenfalls Mediziner. Ein anderer Großneffe war Dr. jur. Justus Friedrich Güntz (1801-1875), Besitzer des Dresdner Anzeigers und Begründer der Güntz-Stiftung.

Ehe: Seit 1746 verheiratet mit Johanne Charitas, geb. Hochheimer (1722-1778). Das Ehepaar hatte drei Kinder, eines davon, Justus Wilhelm Güntz, war Arzt in Waldheim und Leipzig (1747-1815). 

Schulausbildung:
  • Zunächst Unterricht in Königstein durch den Hauslehrer M. Anger
  • Ab 1729 Besuch des Gymnasiums in Görlitz
Studium:
Beruf:
  • 1738: Ernennung zum außerordentlichen Professor der Anatomie, Physiologie und Chirurgie an der Universität zu Leipzig.
  • 1746: Dekan an der Universität Leipzig
  • 1747: Ernennung zum ordentlichen Professor der Anatomie, Physiologie und Chirurgie an der Universität Leipzig als Nachfolger seines Lehrers Johann Zacharias Platner (1694-1747)
  • 1748: Ernennung zum ordentlichen Professor der Zergliederungskunst und Wundarzney
  • 1751: Ernennung zum Hofrat und Leibmedicus von Kurfürst Friedrich August II von Sachsen (1696-1763; zugleich König August III. von Polen), Übersiedelung nach Dresden; er trug den Titel „Polnischer und Chursächsischer Wirklicher Hofrath“
  • 1753: Prokanzler an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
  • 1753: Ernennung zum Direktoriumsmitglied des 1748 gegründeten Collegium medico-chirurgicum
Wissenswertes:
  • 1738: Reise zur Fortbildung über Jena, Weimar, Gotha, Schmalkalden, Kassel, Marburg, Gießen und Strasburg nach Paris. Der Tod seines Vaters brachte ihn über die Niederlande, Hannover, Helmstedt und Wittenberg 1739 wieder nach Leipzig.
  • 1744: Wahl zum korrespondierenden und dann zum ordentlichen Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Paris
  • 1746: Wahl zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Rouen
  • Güntz beschäftigte sich u.a. mit der (Blasen)steinbehandlung und mit Augenheilkunde, aber auch mit der Medizin der griechischen und römischen Antike.
Wohnsitz/Dresdner Erinnerungsorte:
  • Großer Frauenweg 418, Leipzig (1736)
  • Letzte Adresse: Am Alten Markte in H. Bräuers Haus
Grabmal:

Grufthaus der Familie Güntz, Umbettung aus der Ratsgruft

Eigene Werke:

Insgesamt 22 Publikationen, die bis auf eine griechische alle in Latein verfasst und zwischen 1738 und 1753 im Druck erschienen sind. Der handschriftliche Nachlass wird in den Sächsischen Landesbibliotheken Dresden und Leipzig aufbewahrt.

Quellen/Literatur:

Von Elisabeth Knust und Volker Neumeister